DER NORDWESTEN DEUTSCHLANDS IST EINE AUTOREGION
In wenigen deutschen Regionen ist die Automotive Industrie so tief verwurzelt wie im Nordwesten. Neben den großen Werken der Hersteller Daimler und VW sowie den zahlreichen Zulieferbetrieben ragen in Bremen und Nordwest-Niedersachsen vor allem die bedeutenden Seehäfen heraus. Dort wird ein großer Teil des Automobilumschlags für die deutschen Hersteller abgewickelt. In Emden wurden 2014 rund 1,31 Millionen und in Bremerhaven rund 2,27 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen. Damit gingen von den 5,6 Millionen in Deutschland produzierten Autos fast zwei Drittel durch den Nordwesten in die Welt. Auch die Dienstleistungen rund um die Verpackung und Umrüstung der Fahrzeuge sorgen für zusätzliche Wertschöpfung.
Insgesamt sorgt die Branche im Nordwesten nach einer Analyse der Jade Hochschule für die Beschäftigung von mehr als 95.000 Menschen. Damit ist die Automobilwirtschaft neben der Ernährungswirtschaft, der maritimen Wirtschaft und der Luft- und Raumfahrtindustrie eine der Kernbranchen in der Region.
Im Einzugsbereich der Produktionswerke wird nahezu alles, was für den Bau von Kraftfahrzeugen benötigt wird, hergestellt. Aber nicht nur die Masse macht den Unterschied – auch das Know-how, das im Nordwesten angesiedelt ist, strahlt in die ganze Welt aus. Die Werke von Daimler in Bremen und Volkswagen in Emden tragen jeweils die weltweite Verantwortung für bestimmte Modelle. Das bedeutet, dass die Produktion in den Werken auf anderen Kontinenten von hier aus geleitet wird. Darüberhinaus kommen Mitarbeiter der Konzerne aus aller Welt in den Nordwesten, um sich schulen zu lassen.
DAS BRANCHENNETZWERK: AUTOMOTIVE NORDWEST
Um die zahlreichen unternehmens- und branchenübergreifenden Fäden zusammenzuführen, wurde 2008 das Cluster Automotive Nordwest der Metropolregion gegründet und 2009 als Verein organisiert. Der räumliche Wirkungskreis des Clusters umfasst den gesamten Nordwesten Niedersachsens und das Bundesland Bremen. Der Zusammenschluss wurde von 2011 bis 2014 durch die Bundesländer Niedersachsen und Bremen, die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V. sowie mit Mitteln aus dem EFRE Programm der EU gefördert. Seit 2014 finanziert sich das Netzwerk ausschliesslich aus Mitgliedsbeiträgen.
Ein Ziel des Netzwerks ist die Steigerung des Bekanntheitsgrads der Region Nordwest als automobiles Kompetenzzentrum. "Der Cluster stellt die Leistungsfähigkeit und Bedeutung des Automotive-Sektors in der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten nach außen dar und ist Ansprechpartner für die Politik, die Presse und andere Automotive-Cluster aus Deutschland und Europa", heißt es im Mission Statement.
Das Netzwerk versucht dabei auch, "sich aktiv an der Ausgestaltung von Megatrends zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass diese bei der Weiterentwicklung der Region berücksichtigt und adressiert werden." Nicht zuletzt geht es natürlich auch um die Förderung der Zusammenarbeit unter den Mitgliedern und den Kontakt zu anderen Branchen, denn an den Schnittstellen zwischen den Bereichen entstehen oft Impulse, von denen beide Seiten profitieren können.