Führungswechsel im Mercedes-Benz Werk Bremen
29. März 2020„Wasserstoff und Brennstoffzelle in der Landtechnik und in Nutzfahrzeugen“
28. Mai 2020Die Corona-Pandemie und ihre Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft sind das allseits beherrschende Thema. Das Cluster Automotive Nordwest unterstützt seine Mitglieder so gut wie nur möglich und geht neue Wege, um den Bereich Automotive im Nordwesten für die Zukunft zu stärken. Welche Wege das sind, erzählt Ronald Brandes, Vorsitzender des Automotive Nordwest e.V., im Interview.
Die Mitglieder von Automotive Nordwest stehen vor großen Herausforderungen. Die meisten von ihnen liefern Produkte oder Dienstleistungen an die Automobilhersteller – auch wenn die Bänder in den großen Werken jetzt wieder anlaufen, so ist die Zukunft für alle höchst ungewiss.
Mit welchen Anliegen kommen die Mitglieder von Automotive Nordwest zurzeit zu Ihnen?
Bei den Anfragen geht es vor allem um Informationen über die Situation in der Region und um den Austausch untereinander. Besonders die produzierenden Unternehmen und Teilelieferanten sind betroffen, viele Bestellungen wurden verschoben oder ganz storniert. Bei vielen ist die Situation schlecht bis sehr schlecht, und es herrscht große Unsicherheit. Etwa ein Viertel bis die Hälfte der Unternehmen im Nordwesten haben Kurzarbeit beantragt, zum Teil drohen Entlassungen.
Wie begegnen Sie als Automotive-Cluster diesen Herausforderungen?
Wir führen viele Gespräche mit Bremen, Hannover und Berlin, nehmen Tendenzen auf und machen Lobbyarbeit. Vor allem möchten wir gerade jetzt verstärkt eigene Projekte auf den Weg bringen, insbesondere zu den Themen Elektromobilität, Wasserstoff und Logistik sowie Digitalisierung in der Produktion und autonomes Fahren. Dabei arbeiten wir eng mit anderem Clustern wie dem Kompetenzzentrum Automotive der Ems-Achse, dem AutOS Automotive-Netzwerk in der Region Osnabrück und den Clustern in der Metropolregion Nordwest zusammen.
Gerade jetzt müssen wir bereit sein, neue Projekte auf den Weg zu bringen, indem wir Kontakte knüpfen, Know-how zusammen bringen und Kooperationen schließen. Viele Firmen scheuen den Aufwand und die Administration, aber wir können die Zeit jetzt nutzen, Unternehmen und auch Hochschulen und Universitäten einzubinden und Neues auf den Weg zu bringen.
Warum ist es gerade jetzt wichtig, dass die Interessen von Unternehmen aus dem Nordwesten gebündelt und gemeinsam vertreten werden?
Es ist einfach wichtig, dass wir das Know-how in der Region bündeln, um neue Projekte, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die die Region stärken und auch attraktiv für weitere Ansiedlungen machen. Gemeinsam haben wir eine starke Stimme, damit wir in Bremen, Hannover und Berlin gehört und idealistisch sowie finanziell unterstützt werden. Natürlich hat jedes Unternehmen gerade mit großen Herausforderungen zu kämpfen, aber als Cluster können wir diese Zeit nutzen, neue Möglichkeiten auf den Weg zu bringen, neu zu denken und uns damit für jetzt und auch für die Zeit nach der Corona-Krise stark aufzustellen.
Bei Fragen, Anregungen und Interesse an gemeinsamen Projekten und Kooperationen melden Sie sich gerne bei uns, am besten per Mail an brandes@automotive-nordwest.de. Wir freuen uns über Ihre Nachricht und kümmern uns darum!