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23. Juli 2018Staus auf den Autobahnen und Ausweichrouten, Zeitverluste, Lärm- und Abgasbelastungen sowie eine insgesamt deutlich schlechtere Erreichbarkeit von Gewerbegebieten: Aktuell beeinträchtigen zahlreiche Baustellen und Sanierungsmaßnahmen den Wirtschaftsverkehr in Bremen und Bremerhaven. Angesichts der angespannten Verkehrssituation fordert das Plenum der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven in einer einstimmig beschlossenen Resolution den Senat zum Handeln auf.
Handelskammer-Präses Harald Emigholz betonte: „Für Stadtbewohner, Berufspendler, Umlandbesucher und die Akteure des Wirtschaftsverkehrs muss Mobilität gewährleistet sein, damit Bremen ein wirtschaftlich starkes, urbanes Oberzentrum in der Nordwestregion sein kann. Die Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur, und Baustellenkoordinierung ist ein wichtiger Bestandteil einer zeitgemäßen Verkehrspolitik.“
Eduard Dubbers-Albrecht, Vizepräses der Handelskammer und Vorsitzender des Verkehrsausschusses, sagte: „Es muss kurzfristig gehandelt werden. Dieses Thema muss im Senat Chefsache sein.“ Das Handelskammer-Plenum hat in seiner Resolution fünf zentrale Forderungen formuliert.
Verkehrswege instand halten und Verkehr intelligent steuern
Der Senat muss laut Handelskammer dafür sorgen, dass für die Sanierung der bremischen Verkehrsinfrastruktur ausreichend Mittel bereitgestellt werden. Der Sanierungsstau für Verkehrswege in Höhe von 240 Millionen Euro müsse aufgelöst werden. Daneben sollte die Verkehrsmanagementzentrale dafür sorgen, dass durch intelligente, dynamische Steuerungssysteme der Verkehr verflüssigt wird.
Verkehrskonzept für die Überseestadt umsetzen
Da die Zahl der Berufspendler und Bewohner in der Überseestadt in absehbarer Zeit weiter zunehmen wird, ist dort eine schnelle Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur notwendig. Erforderlich sind laut Kammer unter anderem der Ausbau der Rampe an der Auffahrt zur Stephanibrücke, eine direkte Straßenbahnverbindung von und zum Hauptbahnhof (Linie 5) ab dem Winterfahrplan 2018/2019 sowie eine höhere Taktfrequenz der Linie 20 und eine neue Straßenbahnstrecke entlang der Konsul-Smidt-Straße.
Brücken als kritische Infrastrukturen sanieren und langfristig planen
Die A1-Weserbrücke, die Stephanibrücke (B75) und die A27 Moorbrücke in Bremerhaven müssen laut Kammer zügig saniert werden, damit sie funktionsfähig bleiben. Langfristig werden diese Bauwerke aus den 1960er- und 70er-Jahren jedoch durch Neubauten ersetzt werden müssen. Darauf muss sich Bremen schon jetzt vorbereiten und Ersatzbauten sowie die Verkehrslenkung während der Bauphasen planen.
Baustellenabwicklung beschleunigen
Bei Baustellen auf Autobahnen und Hauptstraßen muss der Verkehrsfluss durch vorübergehend geänderte Ampelschaltungen und eine bessere Verkehrsführung möglichst flüssig gestaltet werden. Sogenannte Powerbaustellen und Mehrschichtbetrieb sollten dafür genutzt werden, dass Straßenbaumaßnahmen schnell fertiggestellt werden.
Baustellenkoordination im Land Bremen verbessern
Die Koordination von Straßenbaustellen durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr hat sich nach Ansicht der Handelskammer in den vergangenen Jahren erheblich verschlechtert. Die Kammer fordert daher, die entsprechenden Fachreferate zu verstärken und mit mehr Befugnissen auszustatten. Die von der Baustellenkoordination erarbeitete Maßnahmenliste müsse verbindlich sein, auf wichtige Events und Messen Rücksicht nehmen und mit Projektträgern, Kammern und Fachverbänden in den wichtigsten Details abgestimmt werden.
Bei Bauvorhaben, die Bremen und Niedersachsen betreffen, muss die Abstimmung laut Kammer ebenfalls verbessert werden. Um geplante Maßnahmen breit anzukündigen, sollte das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen auf seiner Homepage aufführen. Über Dauerbaustellen müsse möglichst frühzeitig informiert werden. Bei langanhaltenden Engpasssituationen auf Autobahnen und im Hauptstraßennetz müssten weitere, eher kleinräumige Baumaßnahmen auf ihre Priorität überprüft und gegebenenfalls ausgesetzt werden, fordern die Wirtschaftsvertreter.