Keine Kabel, kein Warten: E-Auto laden beim Fahren
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7. Februar 2021Funktionsintegration ermöglicht im Automobilbau die Reduzierung von Gewicht, notwendigem Bauraum und Kosten durch entfallende Komponenten. Zudem kann der Montageaufwand reduziert werden. Im Verbundprojekt „TechnoHyb“ des LeichtbauCampus Open Hybrid LabFactory forscht das Institut für Konstruktionstechnik der Technischen Universität Braunschweig im Forschungsschwerpunkt Mobilität an Prozess- und Werkzeugtechnologien für funktionsintegrierte hybride Bauweisen. Ziel ist die Entwicklung der Technologie, sodass sie sich für den Einsatz in der Fahrzeuggroßserienproduktion einsetzen lässt.
Das übergeordnete Ziel von „TechnoHyb“ ist die Entwicklung wirtschaftlicher funktionsintegrierter Karosseriesysteme in Hybridbauweise. In diesem Zuge sollen Werkzeug- und Prozesstechnologien entstehen, die eine Umsetzung in der Großserienfertigung sicherstellen. Hierfür werden Ansätze zur Funktionsintegration mit Blick auf ihre Fertigbarkeit und ihre Auswirkungen auf das Werkzeug analysiert und ausgewählt. Die Umsetzbarkeit wird stufenweise von einer Probekörper- über eine Funktionsmuster- (Ausschnitte des finalen Bauteils) bis hin zur Demonstrator-Ebene (gesamtes Bauteil) untersucht.
Im Rahmen von „TechnoHyb“ leitet das Institut für Konstruktionstechnik (IK) der TU Braunschweig die Analyse der Anforderungen an die funktionsintegrierte Heckklappe. Das IK zeigt Ansätze zur Funktionsintegration sowie zur Erarbeitung von Werkzeugen und Methoden für die Entwicklung funktionsintegrierter Bauteile auf.
„Funktionsintegration“ beschreibt zahlreiche konstruktive Vorgänge. So werden entweder mehr Funktionen unter gleichbleibender oder geringerer Bauteilanzahl oder gleiche Funktionsanzahl bei weniger Bauteilen erzielt. Zum Beispiel können mehrere Bauteile zu einem Bauteil zusammengefasst oder funktionale Komponenten wie Sensoren und Leitungen in Materialien eingebettet werden.
Hier kommt die Hybridbauweise ins Spiel, bei der Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert werden. Dieses Vorgehen bietet viele Möglichkeiten, nicht-strukturelle Funktionen in Strukturbauteile zu integrieren. Strukturbauteile im Automobilbau sind Bauteile, die maßgeblich mechanische Aufgaben erfüllen. Dies betrifft hauptsächlich die Karosserie samt Tragstrukturen der Türen und Klappen. Nicht-strukturelle Funktionen sind dabei Funktionen, die keine aussteifende bzw. mechanische Bedeutung haben. Dazu gehören zum Beispiel Stromkabel und Medienleitungen für gasförmige und flüssige Stoffe, Sensorik, Bedienelemente sowie Heizstrukturen.
Projektdaten:
Das Projekt TechnoHyb ist am 15.11.2020 gestartet und endet am 31.12.2024. Das Gesamtprojektvolumen liegt bei rund 6,2 Millionen Euro, wobei die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 3,3 Millionen Euro beträgt. Partner sind neben der TU Braunschweig die C-CON GmbH, das Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der Fraunhofer Gesellschaft, die INVENT GmbH, die Porsche AG und Volkswagen AG.
Foto: Funktionsmuster einer additiv gefertigten Infrarot-Heizstruktur sowie deren Weiterentwicklung als funktionsintegrierte Fahrzeugzierleiste. Quelle: Tim Fröhlich/TU Braunschweig