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31. Dezember 2019Ministerium fördert Antragstellung für EUHyTec-Projekt
Die Hochschule Emden/Leer und die Universität Oldenburg können ihre Pläne zum Aufbau eines Forschungs- und Technologiezentrums für die Weiterentwicklung ihres „HyperPodX“-Projektes in die Tat umsetzen. Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) hat im Dezember 2019 die Zusage für eine Anschubfinanzierung in Höhe von 290.000 Euro erteilt.
Diese Förderung wird zur Einrichtung einer Stelle genutzt, die in den kommenden drei Jahren den Aufbau eines europäischen Forschungsverbunds und die Einreichung eines EU-Antrags koordinieren wird. Dadurch soll das europaweit bereits vorhandene Wissen zur Hyperloop-Technologie gebündelt und zudem geprüft werden, ob eine Reaktivierung der ehemaligen Transrapidstrecke im emsländischen Lathen eine mögliche Option wäre. Mit der Initiierung des so genannten „European HyperLoop Technology Center“ (EUHyTec) könne man bundes- und europaweit eine Spitzenposition einnehmen, so Prof. Dr. Walter Neu, der das HyperPodX-Projekt seitens der Hochschule gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Schüning betreut.
Bereits dreimal ist ein in der Besetzung wechselndes studentisches Team in den vergangenen Jahren im Rahmen des internationalen Hyperloop-Wettbewerbs nach Kalifornien gereist, um dort an der Pod Competition teilzunehmen – zweimal davon im Finale. Bei dem Wettbewerb geht es darum, die Vision von Tesla-Chef Elon Musk wahr werden zu lassen: die Entwicklung einer Transportkapsel, die eines Tages Passagiere mit Schallgeschwindigkeit durch ein Röhrensystem transportieren soll.
In diesem Jahr gehen die norddeutschen Hyperloop-Entwickler neue Wege. Und zwar nicht in den USA, sondern vor der eigenen Haustür. „Die Transrapidversuchsanlage in Lathen bietet weltweit einzigartige Voraussetzungen für die Umsetzung“, erklärt Schüning. Doch auch in Emden und Oldenburg möchte man die bisherigen Arbeiten mit dem Projekt HyperPodX, die bereits in die Lehre eingeflossen sind, weiterführen. So gibt es laut Neu derzeit Überlegungen und Gespräche mit der Stadt und Industriepartnern, eine maximal 500 Meter lange Testrecke in der Nähe der Hochschule zu realisieren. „So könnte hier praktisch die Vorentwicklung stattfinden, die zur weiteren Forschung in Lathen genutzt wird“, so die Professoren.
Durch die Förderung des MWK kann nun eine Stelle eingerichtet werden, die auf zwei Mitarbeiter aufgeteilt ist. So wird sich Lukas Eschment, Masterstudent im Studiengang Engineering Physics und langjähriges Mitglied des HyperPodX-Teams, vor allem mit der technischen Seite des Vorhabens befassen. Phillip Zürn, der in diesem Monat seinen Master im Studiengang Management Consulting abschließt und ebenfalls aus dem Team stammt, wird seinen Schwerpunkt auf wirtschaftliche und organisatorische Belange legen. Engineering Physics und Management Consulting sind Kooperationsstudiengänge der Hochschule Emden/Leer und der Universität Oldenburg.
Viele Kontakte zu europäischen Partnern – Instituten und Unternehmen – bestehen bereits durch die Unterstützung der Hyperloop-Wettbewerbe in den vergangenen Jahren. Zum neuen Netzwerk gehören bereits das DLR Institut für Verkehrssystemtechnik (Braunschweig), Rosen Technology and Research (Lingen), die HAVO Neuenhauser Gruppe, das DLR-Institut für Verkehrsforschung (Berlin), die Bernhard Krone Holding (Werlte), Siemens (Bremen) und die Firma INTIS, Betreiber der Teststrecke in Lathen. Die Koordinatoren werden ihr Netzwerk nun vergrößern. Die Samtgemeinde Lathen, der Landkreis Emsland und das Land Niedersachsen unterstützen das Vorhaben auf politischer Ebene.
Foto/Quelle: Hochschule Emden-Leer