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15. Januar 2018Unternehmen nutzen duale Studiengänge heute vor allem dazu, Fachkräfte frühzeitig an den Betrieb zu binden. Zu diesem Ergebnis kommt eine regionale Unternehmensumfrage der IHK Hannover und der Hochschule Hannover.
Für über 80 Prozent der Unternehmen ist die frühzeitige Bindung das Hauptmotiv für die Ausbildung in dualen Studiengängen. Geschätzt wird von den Betrieben die gelungene Verbindung von akademischer Theorie und betrieblicher Praxis – und nicht zuletzt wollen viele Unternehmen mit diesem Ausbildungsangebot auch ihre Attraktivität für Abiturienten steigern.
„Es wird immer schwieriger, geeigneten Fachkräftenachwuchs zu finden und dann auch langfristig im Unternehmen zu halten“, erklärt Prof. Günter Hirth, Leiter Berufsbildung bei der IHK Hannover. „Mit dualen Studienplätzen versuchen immer mehr Betriebe, leistungsstarke Abiturienten direkt nach der Schule an Bord zu holen.“ Nahezu alle Unternehmen, die ein duales Studium anbieten, haben in den letzten Jahren die Absolventen nach Abschluss des Studiums übernommen.
Bisher haben die Unternehmen laut Umfrage gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Berufsakademien, die duale Studiengänge anbieten, gemacht. Die Fach- und Methodenkompetenz, die dual Studierende an den Hochschulen vermittelt bekamen, wurden von über 80 Prozent der befragten Unternehmen mit gut oder sehr gut bewertet.
Das duale Studium ist gefragter denn je. Die Zahl der Unternehmen mit einem dualen Studienangebot stieg von rund 28.000 im Jahr 2010 laut Bundesinstitut für Berufsbildung auf 47.500 im Jahr 2016. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich in Deutschland sowohl die Zahl der Studiengänge auf 1.600 als auch die Studentenzahl auf über 100.000 dual Studierende.
Die regionale Umfrage von IHK und Hochschule Hannover hat aber auch gezeigt, dass es auch noch Informationsdefizite in der regionalen Wirtschaft gibt. Unternehmen, die bisher noch keine dualen Studienplätze angeboten haben, gaben mehrheitlich an, nicht ausreichend über das Thema informiert zu sein. Allerdings planen über die Hälfte dieser Unternehmen, in den nächsten zwei Jahren auch duale Studienplätze anbieten zu wollen.